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Tether (USDT) – die stabile Kryptowährung

Torsten Paulus
Aktualisiert: 28.11.2022

Seit 2009 gibt es digitale Münzen und sie haben wahrlich die Art und Weise, wie man Zahlungen erledigt, revolutioniert. Schnell und kostengünstig ist es mit dem digitalen Geld möglich, online zu shoppen oder Werteinheiten zu versenden. Dabei kann man sich einer gewissen Anonymität beim Zahlungsvorgang erfreuen. Diese Vorteile haben selbstverständlich auch dazu beigetragen, dass sich Kryptowährungen enormer Popularität bei Nutzern erfreuten. Viele Privatinvestoren begannen sogar, sich für die Kryptos als Anlageobjekt zu interessieren. Dieser Trend dauert auch bis heute an und Kryptos haben in den heutigen unsicheren Zeiten als sicherer Hafen sogar an Bedeutung gewonnen. Allerdings gab es immer ein Problem dabei.

Die Kurse der meisten Coins verzeichnen ein ständiges Auf und Ab und somit gilt der Kryptomarkt als extrem volatil. Das hat viele Anleger dazu geführt, sich für die bekanntesten digitalen Währungen wie etwa Bitcoin zu entscheiden. Aufgrund des enormen Preises sind Bitcoins jedoch nicht immer für jeden Kryptofan die beste Lösung. Glücklicherweise gibt es noch die Stablecoins. Einen davon wollen wir Ihnen gleich vorstellen – die Kryptowährung Tether mit dem Währungskürzel USDT.

Doch klären wir zunächst die Frage, was es mit der Bezeichnung dieser Kryptowährung auf sich hat.

Was ist ein Stablecoin?

Der Name ist bei Stablecoins Programm. Das sind Kryptowährungen, die mit dem Ziel geschaffen wurden, stabil zu sein. Der Kurs bleibt bei einer Stablecoin weitgehend konstant und folgt somit den ständigen und natürlichen Auf- und Abwärtsbewegungen der meisten anderen Coins nicht.

Deshalb dienen die Stablecoins als eine Art Absicherung gegen die Schwankungen des Kryptomarktes. Sie bieten Investoren und Händlern eine perfekte Option, ihr Vermögen, das aus anderen volatilen Kryptowährungen besteht, in Stablecoins umzuwandeln und so sicher bei einer ungünstigen Kursentwicklung der jeweiligen Kryptowährung zu verwahren. In Fachsprache nennt sich so eine Vorgehensweise „Parken“ von Kryptowährungen.

Jetzt, nachdem Sie Bescheid wissen, was eine Stablecoin ist, ist es höchste Zeit, sich auch mit einem der Vertreter dieser Gattung, dem Stablecoin Tether (USDT) zu beschäftigen.

Was ist Thether und warum wurde die Stablecoin geschaffen?

Das Unternehmen Tether Limited brachte die Stablecoin 2014 mit einem Ziel auf den Markt: Transaktionen zwischen den einzelnen Kryptobörsen zu vereinfachen. Die Idee war, eine Art Leitwährung zu schaffen, die kostenfrei im eigenen Ökosystem funktioniert und somit auch in der Realwirtschaft genutzt werden kann. Damit ist auch zu erklären, warum bei der Gründung am 09.07.2014 die neue digitale Währung zuerst Realcoin hieß. Bald aber erkannten die drei Gründer Brock Pierce, Reeve Collins und Craig Sellars, dass es mit diesem Namen zu Verwechslungen kommen kann, und die Stablecoin fälschlicherweise als eine Alternative zum Bitcoin betrachten werden könnte. Und weil das ja niemals der Zweck der neuen stabilen Münze war, folgte dann schnell am 20.11.2014 die Umbenennung zu Tether.

Übrigens ist die Wahl des Währungskürzels von Tether, USDT, keine zufällige Entscheidung. Denn Tether spiegelt den Wert der amerikanischen Währung 1:1 wider. Egal, was also auf dem Kryptomarkt an Abstürzen und Krisen passiert, ein Tether wird immer genau 1 US-Dollar kosten. Das macht den USDT-Kurs statisch und folglich nicht volatil, sodass die Kryptowährung ganz zurecht die Bezeichnung Stablecoin verdient.

Wie funktioniert Tether?

Obwohl Tether für Schwankungen des Kryptomarktes nicht anfällig ist, bleibt die Münze jedoch eine typische Kryptowährung. Das hat zu bedeuten, dass Tether auf der Blockchain funktioniert, genauer gesagt gleich auf mehreren davon.

Bei seiner Gründung lief Tether (USDT) zuerst auf der Bitcoin-Blockchain. Dann folgte im Jahr 2017 der Wechsel zur Litecoin-Blockchain. In beiden Fällen kommt das sogenannte Omni Protokol bei der Verifizierung der Transaktionen zum Einsatz. Um Dinge ein bisschen komplizierter zu machen, existiert noch eine ERC-20 Variante des Tokens, die auf der Ethereum-Blockchain läuft, aber auch auf Tron und Simple ebenso funktioniert.

Diese Besonderheiten der darunterliegenden Technologie machen es sehr wichtig, sich für das richtige Wallet zum Aufbewahren von Tether zu entscheiden. Wenn es um den Bitcoin-basierten USDT geht, ist jedes Wallet, das auch Bitcoin unterstützt, passend. Hingegen ist bei der Ethereum-Variante der USDT-Token ein ERC-20 Wallet notwendig. Am einfachsten ist es natürlich, eine multifunktionale digitale Geldbörse auszuwählen, die alle gängigen Tether Protokolle unterstützt. Bei dieser können Sie Ihre USDT-Token problemlos aufbewahren, ohne sich Gedanken über die Kompatibilität machen zu müssen.

Nachdem wir uns mit der Technologie, die hinter Tether (USDT) steckt, auseinandergesetzt haben, fragen Sie sich vielleicht, wie Sie Ihre Investition in USDT gestalten können. Mit seinem an den US-Dollar gekoppelten stabilen Kurs scheint die Kryptowährung vielversprechend.

Wofür eignet sich Tether (USDT)?

Bevor Sie Ihre Kaufentscheidung treffen, lohnt es sich, nachzudenken, wofür sich die Stablecoin Tether aufgrund ihrer Natur überhaupt eignet. Sie müssen also mit Ihrer Handelsstrategie beim Erwerb von USDT-Coins schon im Voraus im Klaren sein.

Da der Wechselkurs von Tether immer bei 1 US-Dollar pro USDT Währungseinheit liegt, ist Spekulation mit der Kryptowährung auf den Handelsplätzen nicht besonders sinnvoll. In der Tat ist so ein Handeln auch gar nicht möglich, da sich der Kurs ja nicht ändert. Falls also Ihr Ziel ist, durch Kauf und Verkauf von Kryptos zum richtigen Zeitpunkt Profit zu machen, sollten Sie sich eine andere Kryptowährung suchen.

Auf der anderen Seite ist Tether perfekt für eine langfristige Investition, da die Kryptowährung nicht an Wert verliert. Wie bereits erwähnt, sind die USDT-Token auch hervorragend für das Parken anderer Kryptowährungen geeignet. Anstatt die volatilen Coins, die Anleger oft besitzen, in Fiat-Währungen umzutauschen, können sie diese in Tether-Coins wandeln und so in einem sicheren Hafen das Ende einer ungünstigen Periode des Kryptomarktes abwarten. Das alles spricht für den Tether als einen langfristigen Wertspeicher. Für kurzfristige Investments eignet sich die Kryptowährung nicht.

Nachdem Sie jetzt Bescheid wissen, was Sie mit den Tether-Coins tun können, möchten Sie vielleicht auch erfahren, wo und wie Sie diese erwerben können. Die Antwort kommt gleich.

Tether kaufen – unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung

Als eine Absicherung der Investitionen ist Tether bei Anlegern besonders beliebt und bietet ihnen dabei noch die Möglichkeit, kostengünstig Transaktionen abzuwickeln. Das ist auch der Grund, warum die meisten Krypto-Broker und lizenzierten Kryptobörsen USDT-Token zum Kauf anbieten.

Um in den Besitz von Tether zu gelangen, müssen Sie auf der Krypto-Plattform Ihrer Wahl die folgenden einfachen Schritte befolgen:

  1. Konto erstellen: Dazu müssen Sie Ihre E-Mail-Adresse eingeben und ein sicheres Passwort auswählen. Danach werden Sie noch nach einigen persönlichen Daten gefragt und das Konto muss abschließend noch aktiviert und später auch verifiziert werden. Das ermöglicht es Ihnen, größere Volumen an USDT zu handeln.
  2. Konto aufladen: Um das frisch erstellte Konto mit dem für den Tether-Kauf notwendigen Fiat-Geld aufzuladen, können Sie eine der zahlreichen angebotenen Zahlungsmethoden des Anbieters nutzen. Meistens geschieht die Einzahlung per Kreditkarte, SEPA-Überweisung, E-Wallet oder Sofortüberweisung.
  3. Tether kaufen: Über die Suchleiste im Interface der Plattform finden Sie das Währungskürzel USDT. Nach dem Klick auf die Schaltfläche „Kaufen“ bestimmen Sie die Einzelheiten des Kaufauftrags, im Fall von Tether nur die Menge der Token, da ja der Preis nicht variieren kann und die Eingabe des Wunschpreises zum Kaufen keinen Sinn ergibt.

Wenn es ans Kaufen von USDT geht, stellt sich natürlich die Frage über die Gebühren, die beim Handel anfallen. Deshalb werden wir diese auch gleich besprechen.

Die Tether-Gebühren

Zu den typischen Merkmalen einer Stablecoin gehören auch geringe Transaktionsgebühren und ein kostenfreier Transfer der Coins innerhalb des Tether Ökosystems und an externe Wallets. Genau diese Stärken der Kryptowährung machen sich auch beim Kauf beim Krypto-Broker oder auf der Kryptobörse bemerkbar. Mit Blockchain-Gebühren ist also nicht zu rechnen, allerdings müssen Sie die meistens geringen Umwandlungsgebühren der Handelsplattformen in Kauf nehmen. Um Ihren Handel wirklich kostengünstig zu gestalten, lohnt sich also der Vergleich der verschiedenen Krypto-Anbieter.

Wollen Sie als Anfänger ein bisschen tiefer in die Materie eindringen, oder falls Sie bereits über die nötige Erfahrung in der Krypto-Branche verfügen, kommen Sie früher oder später zu zwei weiteren wichtigen Themen rund um die Kryptowährung Tether:

Ist Tether für den CFD-Handel geeignet?

Bei Krypto-Fans sind Differenzkontrakte, die sogenannten CFDs (Contract for Difference), besonders populär, da sie ihnen die Möglichkeit geben, ohne die Coins selbst zu besitzen, auf steigende und sogar fallende Kurse einer Kryptowährung zu setzen und daraus Gewinne zu schlagen. Allerdings ist so eine Vorgehensweise nur bei volatilen Coins möglich. Tether hingegen hat einen stabilen Kurs, also kann man auf die Kursentwicklung nicht spekulieren.

Ist das Minen von Tether möglich?

Was sich zu einem durchaus lukrativen Geschäft bei anderen Kryptowährungen entwickelt hat, ist leider bei Tether keine Option. Die Coins werden nicht geschürft, sondern vom Tether-Unternehmen selbst ausgegeben, und das aus einem guten Grund: Die Werteinheiten müssen besichert werden. Für jeden USDT-Coin muss ein US-Dollar als Besicherung zurückgelegt werden.

Leider kommen wir hier auch zu dem Punkt, die Probleme rund ums Tether zu diskutieren, die immer wieder für negative Schlagzeilen sorgen.

Die Tether-Nachteile

Eigentlich hätte es solche gar nicht erst gegeben, wären da nicht bestimmte Informationen in der Presse aufgetaucht, bei denen es gerade um die Besicherung des Stablecoin geht. Tatsächlich sollte der Tether durch Rücklagen in Millionen US-Dollar besichert sein, um den Kurs stabil zu halten. Allerdings wurde 2019 bekannt, dass die Besicherung nicht ausschließlich aus US-Dollar, sondern auch aus anderen Assets besteht. Was noch schlimmer ist: Es wurden vom Tether-Unternehmen auch Kredite an Dritte vergeben, die als Besicherung herangezogen werden können.

Seit April 2019 sind auch Ermittlungen der New Yorker Staatsanwaltschaft im Gange, da angeblich das Unternehmen einen 850 Millionen US-Dollar Verlust vertuscht haben sollte.

Leider können solche Negativberichte das Vertrauen in die Stablecoin untergraben, was sich potenziell negativ auf den zukünftigen Tether-Kurs auswirken kann.

Fazit: Lohnt sich die Investition in Tether?

Wenn wir negative Berichte und Gerüchte beiseite lassen, ist eine Investition in eine Stablecoin zu jeder Zeit sinnvoll. Denn so kann man einem volatilen Markt entfliehen und trotzdem an einer zukunftsorientierten technologischen Entwicklung im Bereich der Finanzen teilhaben. Will man also sein Kryptovermögen aufbauen, ohne dabei allzu große Risiken einzugehen, ist Tether (USDT) eine gute Option.