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Kryptowährungen mit Paysafecard kaufen

Torsten Paulus
Aktualisiert: 29.11.2022

Kryptowährungen haben sich von Anfang an als Synonym für Anonymität etabliert. Allerdings kann man leider nicht mehr von völliger Anonymität bei ihnen sprechen, da sie sich bereits etabliert haben und auch offiziell im Finanzsystem angekommen sind. Aus rechtlichen Gründen ist es hier selbstverständlich nicht möglich, völlig anonym zu bleiben. Allerdings werden Kryptos auch in Zukunft als pseudonym, also fast anonym gelten.

Auch die Paysafecard wird immer wieder mit anonymer Zahlungsabwicklung in Verbindung gebracht. Will man seine persönlichen Daten beim Bezahlen im Internet nicht preisgeben, ist die Karte vielleicht die beste Alternative, obwohl auch hier die Anonymität ihre Grenzen hat.

Da fragt man sich als Anleger oder einfach als Fan der neuartigen Zahlungsmittel zu Recht, kann man nicht die Vorteile beider Zahlungsoptionen hinsichtlich der Pseudonymität vereinen? Ist es möglich, beim Kauf von Kryptowährungen mit der Paysafecard zu bezahlen? Mit diesem Beitrag wollen wir ein wenig Klarheit diesbezüglich schaffen.

Doch zuerst ein wenig mehr Information über das Zahlungsmittel Paysafecard selbst und warum die Prepaid-Karde so beliebt ist.

Was ist eine Paysafecard?

Wie bereits angedeutet, handelt es sich hier um einen Prepaid-Gutschein. Das heißt, darauf ist im Voraus eine bestimmte Summe aufgeladen, die man bei Einkäufen im Internet ausschöpfen kann. Auf der Karte gibt es eine 16-stellige PIN, die man beim Online-Händler eingibt, und damit wird der entsprechende Betrag für die Zahlung freigegeben. Gerade hier liegt auch der größte Vorteil der Paysafecard, was die Anonymität betrifft. Die Karte enthält keine Nutzerdaten, wie etwa eine Kreditkarte zum Beispiel, da es sich um eine zufällig generierte Zahlenfolge handelt. Außerdem kann man sie auch mit Bargeld bezahlen. Zu diesem Zweck stehen mehr als 600.000 Verkaufsstellen weltweit zur Verfügung, darunter zahlreiche Supermärkte und Tankstellen. Wie man an der Anzahl der Shops, die eine Paysafecard anbieten, ablesen kann, ist die Karte ein beliebtes Zahlungsmittel, und das vor allem wegen der gebotenen Anonymität.

Inwieweit die Zahlung mit der Paysafecard anonym ist, darauf werden wir später eingehen. Was uns hier allerdings beschäftigt, ist die Frage: Kann man mit der Paysafecard überhaupt Bitcoin, Ethereum und Co. erwerben?

Die Möglichkeiten zum Kauf von Kryptowährungen mit der Paysafecard

Wir haben uns in der Kryptoszene umgeschaut und leider festgestellt, dass nur wenige Optionen existieren, um in den Besitz von Coins mittels der Prepaid-Karte zu gelangen. Das hat seinen guten Grund: Die seriösen Handelsplätze, etwa lizenzierte Kryptobörsen und Krypto-Broker, unterliegen ständiger Kontrollen durch die zuständigen Finanzbehörden.

Anonyme Zahlungen werden hier nicht geduldet, weil sie auch von Kriminellen oder für Geldwäsche genutzt werden könnten. Das bedeutet natürlich keinesfalls, dass jeder, der mit der Paysafecard bezahlt, ein Krimineller ist. Privatinvestoren und Kryptofans haben meist ganz andere Gründe, die anonyme Zahlung mit der Paysafecard zu bevorzugen.

Sie wollen in den meisten Fällen ihre Finanzdaten schlicht nicht im Internet preisgeben. Allerdings leiden auch sie durch die strengen Regulierungen, welche den Kauf von Kryptos mit der Paysafecard erschweren.

Absolut unmöglich ist der Erwerb der digitalen Werteinheiten mit der Paysafecard allerdings nicht. Es gibt zwei Möglichkeiten, das Geschäft abzuwickeln, die wir Ihnen gleich vorstellen werden. Von der einen werden wir Ihnen raten, eher Abstand zu halten, die andere ermöglicht den Kauf über Umwege und ist zu umständlich, um tatsächlich nützlich zu sein.

Kryptowährungen mit der Paysafecard auf P2P-Börsen kaufen

Eine Peer-to-Peer-Börse ist genau das, was ihr Name verspricht – ein Ort im Internet, wo sich Käufer und Verkäufer von Kryptowährungen treffen. Die Börse selbst fungiert nur als Vermittler und bestimmt weder die Kurse, noch deckt sie die Nachfrage für bestimmte Coins ab. Meistens wird hier wirklich spekulativ gehandelt, wobei der Preis des jeweiligen digitalen Assets nur durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Das ist jedoch bei weitem nicht das größte Problem.

Eine P2P-Börse überprüft die Identität der Kunden nicht. Man meldet sich hier einfach an, ohne ein Verifizierungsverfahren durchlaufen zu müssen. Folglich sind solche Krypto-Handelsplätze zum Anziehungspunkt für Kriminelle geworden. Gedenkt man hier, digitale Währungen zu erwerben, ist die Wahrscheinlichkeit groß, Opfer eines Betrugs zu werden. Einzig die Bewertungen der Kunden geben Auskunft und sind das, worauf man unbedingt achten sollte. Durch abgegebene Ratings versuchen P2P-Börsen, verlässliche Händler von Kriminellen zu unterscheiden.

Einziger Pluspunkt dieser Handelsmethode: Hier kann man wirklich Kryptowährungen mit der Paysafecard kaufen. Doch zumeist muss man die Bedingungen als nicht sehr fair bezeichnen. Die Verkäufer wollen den Wunsch nach Anonymität ausnutzen und bieten beispielsweise für einen 100-Euro-Paysafecard-Gutschein Coins im Wert von nur 70 oder 80 Euro.

Kryptowährungen bei Krypro-Brokern und Kryptobörsen über Neteller kaufen

Da die lizenzierten und regulierten Handelsplätze für Kryptowährungen die Paysafecard als Einzahlungsmethode nicht anbieten, ist hier die einzige Option, einen Umweg über einen anderen Zahlungsdienst zu nutzen, der die Paysafecard akzeptiert. So eine Möglichkeit bietet zum Beispiel das beliebte E-Wallet Neteller, das übrigens seit einiger Zeit ebenfalls zur Paysafe-Gruppe gehört. Wie Sie gleich sehen werden, ist die Prozedur so umständlich, dass sie sich kaum lohnt. Trotzdem beschreiben wir hier die Details.

Mit der Paysafecard das Neteller-Konto aufladen

Erledigen Sie oft Ihre Einkäufe online, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie bereits ein Konto beim populären E-Wallet besitzen. Trotzdem führen wir jetzt alle notwendigen Schritte auf, einschließlich der Anmeldung bei Neteller.

  1. Ein Konto bei Neteller eröffnen: Dazu müssen Sie einige Daten in die entsprechenden Formulare eingeben. Abgefragt wird Ihre E-Mail-Adresse, die als Benutzername beim Zahlungsdienst fungiert, und auch persönliche Informationen. Sie müssen zudem noch ein sicheres Passwort festlegen.
  2. Das Konto verifizieren: Aufgrund der AML-Bestimmungen müssen Sie diverse Informationen auf der Seite von Neteller noch eintippen und Ihre persönlichen Einstellungen des Kundenkontos vornehmen. Danach wird Ihnen ein Verifizierungscode aufs Handy gesandt, mit dem Sie Ihr Konto aktivieren.
  3. Die Einzahlung mit der Paysafecard erledigen: Jetzt geht es zur Sache und Ihre Paysafecard kommt endlich zum Einsatz. Sie müssen einfach die Prepaid-Karte bei den angebotenen Zahlungsmethoden finden und auswählen. Nach der Eingabe der 16-stelligen Zahlenfolge wird die Überweisung der zum Kauf von Kryptowährungen nötigen Mittel in Gang gesetzt. Allerdings erlaubt es Ihnen Neteller nicht, mehr als 216 Euro auf einmal einzuzahlen. Diese Einschränkung müssen Sie in Kauf nehmen.

Nach der Eingabe so vieler persönlichen Informationen bei Neteller ist die Anonymität beim Kauf von Krypto mit der Paysafecard natürlich fraglich. Doch immer noch sind wir vom eigentlichen Erwerb entfernt. Hier ist der nächste Schritt des Umwegs erforderlich.

Bei einem Krypto-Broker oder Kryptobörse Coins mit Neteller kaufen

Selbstverständlich brauchen Sie auch hier ein Konto, das nicht anonym ist, da Sie Ihre Identität nachweisen müssen. Hier die einzelnen Schritte, die Sie endlich zu den ersehnten Coins führen:

  1. Nach der Wahl einer verlässlichen Handelsplattform für Kryptowährungen müssen Sie sich jetzt bei dieser anmelden. Zu diesem Zweck füllen Sie die entsprechenden Formulare aus, wobei auch hier persönliche Informationen abgefragt werden.
  2. Um sich eventuelle Profite vom Kryptohandel auszahlen zu lassen oder größere Volumen handeln zu können, ist eine Verifizierung obligatorisch, die bei einigen Anbietern einige Tage dauern kann.
  3. Damit Sie Kryptowährungen jetzt kaufen können, müssen Sie Ihr Konto beim Krypto-Anbieter mit Fiat-Geld aufladen. Wie Sie vielleicht schon erraten haben, werden Sie jetzt zu diesem Zweck Ihr neu erstelltes Neteller-Konto benutzen. Bei der Einzahlung ist es notwendig, den Betrag zu bestimmen und ihn im Neteller-Konto freizugeben.
  4. Letztendlich gehen Sie zu den Märkten auf der Seite der Handelsplattform. Sie suchen nach dem Währungskürzel Ihrer bevorzugten Kryptowährung und klicken darauf. Es bleibt nur noch, den Betrag einzugeben und die Einstellungen des Kaufauftrags zu bestimmen. Endlich können Sie die Coins kaufen und in Ihrem Krypto-Wallet verstauen.

Nach all den Anstrengungen, um mit einer Paysafecard digitales Geld zu erwerben, muss man sich noch eine einfache Frage stellen: Hat sich das alles überhaupt gelohnt? Denn es gibt noch einige weitere Details, die Sie unbedingt bei Ihrer Entscheidung für den Krypto-Kauf mit der Paysafecard in Betracht ziehen müssen.

Sind mit der Paysafecard sinnvolle Käufe von Kryptowährungen möglich?

Bei der Paysafecard handelt sich um Gutscheine, die einen Wert von 5, 10, 25 oder 100 Euro haben. Die Top-Kryptowährungen haben hingegen einen Wechselkurs, der sich meistens in einigen Tausend Euro misst. Um eine größere Menge Kryptos Ihrem Kryptovermögen hinzuzufügen, müssen Sie also zahlreiche Paysafecard-Bons kaufen und dann damit mehrmals bei Neteller einzahlen. Zwei oder drei Gutscheine werden bestimmt nicht ausreichen, das Ganze wird also ein wirklich zeitraubendes Vorhaben.

Zudem kann es noch vorkommen, dass während der langwierigen Prozedur der Kurs der bevorzugten Kryptowährung nach oben geht und dann wird das mit Paysafecard eingezahlte Guthaben nicht ausreichen.

Wie anonym ist die Paysafecard wirklich?

Da Sie die Paysafecard-Methode gerade wegen der Anonymität in Erwägung ziehen, ist die Frage mehr als angemessen.

Die Paysafecard ist nur dann anonym, wenn Sie in bar in einer Verkaufsstelle außerhalb des Internets bezahlen. Tun Sie dies mit der Kreditkarte, ist der Kauf selbstverständlich nicht mehr anonym. Dasselbe gilt, wenn Sie ein Konto bei Paysafe erstellen und hier einen virtuellen Bon erwerben. Übrigens sind Auszahlungen mit der Paysafecard nicht möglich, also müssen Sie zwangsläufig auf andere, nicht anonyme Zahlungsmethoden zurückgreifen. An diesem Punkt angelangt, werden Sie wahrscheinlich schlussendlich begreifen, dass sich die ganze Mühe nicht wirklich lohnt.

Fazit: Der Kauf von Kryptowährungen mit der Paysafecard ist möglich, allerdings nicht ratsam

Zweifellos ist die Paysafecard eine bequeme und in den gängigsten Varianten auch anonyme Option, um online Zahlungen abzuwickeln. Allerdings eignet sie sich eher für kleinere Einkäufe online. Für den Erwerb von Kryptowährungen ist sie kaum vorteilhaft, auch was die Anonymität betrifft. Ist man allerdings fest entschlossen, die Paysafecard unbedingt für den Kauf von Bitcoin, Ethereum und Co. zu benutzen, dann muss man entweder lange Umwege über andere Zahlungsmethoden in Kauf nehmen, oder das Risiko des Handels auf nicht-lizenzierten Plattformen. Ob sich das lohnt, überlassen wir Ihrer Beurteilung.