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Die Kurse der Kryptowährungen

Torsten Paulus
Aktualisiert: 01.12.2022

Seit 2009 sind Kryptowährungen auf dem Vormarsch und es wird wahrscheinlich auch in Zukunft so bleiben. Erfunden, um eine Alternative eines für Manipulationen anfälligen Finanzsystems zu sein, erwiesen sich die digitalen Gelder als ein ganz neues Konzept, nicht nur für Zahlungsabwicklungen. Mittlerweile gibt es mehr als 20.000 Coins und viele von ihnen sind gar nicht als Zahlungsmittel fürs Online Shoppen gedacht. Dahinter stecken manchmal vielversprechende Projekte, die mit Nachhaltigkeit, Gaming oder Kunst zu tun haben.

Das macht Kryptowährungen zu einem digitalen Phänomen, das unsere Welt, wie wir sie kennen, komplett umwandeln wird. Das riesige Potenzial der digitalen Coins haben sogar Regierungen erkannt. Erste Maßnahmen sind im Gange, den Markt für Kryptowährungen zu regulieren und die einstigen Rebellen in dasselbe Finanzsystem einzugliedern, das sie eigentlich umgehen wollten.

All das wirkt sich selbstverständlich auch auf die Kursentwicklung des gesamten Kryptomarktes aus und auf den Preis der einzelnen Kryptowährungen. Hat man schon die Entscheidung getroffen, ein Teil des Krypto-Hypes zu werden, wird man auch von der Kursentwicklung der digitalen Assets profitieren wollen. Das gilt sowohl für Privatanleger als auch für auf spekulatives Traden ausgerichtete Händler. Wenn man dabei keine Verluste machen will, ist eine tiefgründige Kenntnis der Faktoren notwendig, die den Kurs der Coins mitbestimmen. Es wäre auch vorteilhaft, wenn man die Kursbewegungen richtig deuten kann. Das erfordert eine Menge Erfahrung und Wissen, allerdings muss man als Erstes mit den Grundlagen beginnen.

Sicherlich wollen auch Sie die Kursentwicklung Ihrer bevorzugten Kryptowährungen besser begreifen und darauf basierend vernünftige Kauf- oder Verkaufsentscheidungen treffen. Deshalb haben wir diesen Leitfaden zu den Kryptokursen zusammengestellt. Somit sind Sie für Ihre Reise in die spannende Welt der Kryptowährungen bestens ausgerüstet. Ganz am Anfang wollen wir allerdings eine ganz einfache Frage beantworten.

Wie entstehen die Kurse der Kryptowährungen?

Wer sich denkt, Kryptokurse werden in irgendeiner Weise berechnet oder durch eine Autorität festgelegt, der liegt weit daneben. Denn der Preis der digitalen Münzen wird weitgehend vom puren Marktprinzip bestimmt. Es ist dieselbe Kraft, die unsere ganze Marktwirtschaft ankurbelt. Angebot und Nachfrage heißen hier die Zauberworte. Je mehr Menschen sich für die digitalen Vermögenswerte interessieren, desto höher wird auch ihr Preis ansteigen. Dabei ist bei manchen Kryptowährungen auch die Menge der Coins im Umlauf begrenzt. So wird auch das Angebot schneller ausgeschöpft und es entsteht ein Mangel an entsprechender Währung. Das wiederum spiegelt sich sofort auch im Preis der jeweiligen Coins wider.

Es war das große Interesse der Investoren in die erste Kryptowährung Bitcoin, das den Kurs buchstäblich in den Himmel katapultierte. Am Anfang war der Bitcoin unter einem US-Dollar wert, für den Coin muss man heutzutage mehrere Tausende Euro hinblättern.

Würde allerdings der Kurs der Kryptowährungen nur von Angebot und Nachfrage bestimmt, dann wäre alles sehr simpel erklärt, was leider nicht der Fall ist. Denn es gibt zahlreiche weitere Faktoren, die die Kursentwicklung mitbestimmen. Diese wollen wir uns jetzt einzeln im Detail ansehen.

Die treibenden Kräfte, die ein ständiges Auf und Ab bei Kryptowährungen bewirken

Im Idealfall wären Kryptowährungen von externen Faktoren ganz unabhängig. Das war schließlich auch die Idee, mit der sie erschaffen wurden. Denn politische Entscheidungen und sogar Naturkatastrophen haben immer Wirtschaft und Finanzen geplagt. In Kryptos erhoffte man sich eine Alternative, die den Einflüssen von außen nicht unterlegen sind. Es gibt sogar noch mehrere Faktoren als bei Fiat-Währungen, die den Kurs einer digitalen Münze beeinflussen können. Hier kommen jetzt die wichtigsten davon.

Politische und wirtschaftliche Ereignisse

Die Politik mischt sich auch bei der Kursbildung der Kryptowährungen wieder ein. Globale Krisen, wirtschaftliche Zusammenbrüche sowie eine schlecht durchdachte Geldpolitik führten schlussendlich dazu, dass manche Fiat-Währungen an Kaufkraft verloren haben. In schwierigen Zeiten haben viele Menschen in den neuartigen digitalen Werteinheiten einen Zufluchtsort entdeckt. Viele überdenken schon ihren anfänglichen Skeptizismus den Coins gegenüber und erwägen eine Investition in Bitcoin, Ethereum und Co. Für die Kryptowährungen bedeutet das natürlich einen enormen Preisschub. Schließlich geht es auch bei den Auswirkungen von politischen und wirtschaftlichen Ereignissen um einen Faktor, der die Nachfrage indirekt oder manchmal ganz direkt bestimmt.

Wir wollen hier jedoch unterstreichen, dass sich globale Krisen nicht immer positiv auf die digitalen Münzen auswirken. Ein extremes Beispiel dafür ist die globale COVID19-Pandemie, die viel Unsicherheit im ganzen Finanzsektor mit sich brachte. Am 12. März 2020 erlebte folglich der gesamte Kryptomarkt einen erheblichen Preisverfall, welcher mit dem größten Börsenabsturz seit 1987 zusammentraf.

Wenn man sich die zyklische Natur, die Krisen in der Wirtschaftswelt prägt, genau anschaut, beginnt man auch zu begreifen, warum die Kryptowährungen so großen Schwankungen unterliegen. Leider hat man es noch nicht geschafft, eine stabile Finanzlösung für alle Probleme der Menschheit zu erfinden.

Nach der Begeisterung kommt Ernüchterung

Wenn man die Entwicklung der Kurse der Kryptowährungen allgemein betrachtet, entdeckt man noch ein interessantes Muster. Perioden der Begeisterung in der Krypto-Gemeinde und eine breite Akzeptanz einer neuen digitalen Währung führen dazu, dass ein Preisanstieg vermerkt wird. Dann kommt aber die Phase der Ernüchterung und man begreift, dass man in das neue Projekt zu viel Hoffnungen gesteckt hat. Das Ergebnis ist ein Preisabsturz. Dieses Muster wiederholt sich immer wieder und auch bei allen Kryptowährungen. Es wundert also nicht, dass ihm die Krypto-Experten einen Namen gegeben haben. Boom-and-Bust-Zyklus nennt sich dieses Kursphänomen.

Krypto Verbote auf staatlicher Ebene

Mit der versprochenen Anonymität und der relativen Unabhängigkeit von Finanzbehörden waren Kryptowährungen Politikern immer ein Dorn im Auge. Und wenn in den westlichen Staaten eine demokratische Staatsordnung dafür sorgt, dass Ausschreitungen in der Politik vermieden werden können, so ist das in manchen Ländern mit totalitären Regierungen nicht der Fall. Ein Paradebeispiel dafür ist das sogenannte Anti-Krypto-Gesetz, das von der chinesischen Regierung Mitte 2021 verabschiedet wurde. Laut diesem Gesetz ist es den chinesischen Staatsbürgern verboten, Kryptowährungen zu besitzen oder sie zu handeln und zu schürfen.

Das führte wiederum dazu, dass viele Marktteilnehmer den Kryptomarkt verließen. Im Endergebnis verkleinerte sich auch das Handelsvolumen der digitalen Coins. Bei solchen Ereignissen reagiert der Kryptomarkt immer unerbittlich. Alle Kryptokurse gingen sofort nach dem Verbot nach unten. Leider kann man auch in Zukunft gegen solche Abstürze nicht versichert sein, denn auch andere Länder folgten dem Beispiel von China, darunter Indien und die Türkei. Hier gibt es einen Hoffnungsschimmer für die Kursentwicklung der Coins in Zukunft. Eine Akzeptanz der Kryptowährungen bei den westlichen Notenbanken wird für eine gewisse Stabilität des Kryptomarktes sorgen und den verheerenden Folgen von Verboten entgegenwirken.

So kommen wir zu der Regulierung der digitalen Währungen, die sich auch als ein Faktor bei der Kursbildung und Entwicklung erweist.

Staatliche Regulierung statt Generalverbote

Eine klare Regelung des Kryptomarktes ist übrigens eine gute Nachricht für den Kurs der meisten Kryptowährungen. Krypto-Gesetze und staatliche Regulierung werden sicherlich anfangs die Kryptokurse ins Wanken bringen. Allerdings werden sie langfristig für eine erhöhte Transparenz sorgen und den digitalen Münzen helfen, das teils negative Image abzulegen. Das zum Teil beliebte Zahlungsmittel für Transaktionen im Darknet und auch für den illegalen Handel kann auf einmal ein offizielles Zahlungsmittel werden. Es bestehen kaum Zweifel, dass diese Entwicklung mehr Stabilität in dem sonst so volatilen Kryptomarkt bringen wird. Allerdings wird man gezwungen sein, für stabile Kurse die Anonymität aufzuopfern.

Der Einfluss der Medien

Wenn etwas das Interesse der Mainstream-Medien erweckt, so hat es meistens auch Folgen für den Bereich, der die Schlagzeilen verursacht. Jegliche Höchststände oder Preisabstürze bei digitalen Währungen werden von den Medien penibel beobachtet und dann thematisiert. Das bewirkt seinerseits eine Lawine von Nachrichten, die Kryptowährungen abwechselnd im negativen oder positiven Licht darstellen. Wir brauchen es gar nicht zu erwähnen, dass solche Nachrichten auch zur Bildung von Kundenmeinungen beitragen und die beschriebenen Kursentwicklungen noch mehr beschleunigen können. Anstatt eine ausgewogene Analyse der Geschehnisse auf dem Kryptomarkt anzubieten, sorgen Medien auf diese Weise für mehr Panik. Und gerade bei finanziellen Geschäften ist Panik bekanntlich kein guter Ratgeber.

Wir raten Ihnen deshalb davon ab, einem Hype wegen einer vermeintlichen Kurssteigerung oder Verlust blind zu folgen, denn das kann Konsequenzen für Ihr Kryptovermögen haben. Manchmal sind es aber nicht die offiziellen Medien, die so etwas bewirken können.

Meinungen von Prominenten und Influencer

Es reicht oft nur ein Tweet von Elon Musk und der Bitcoin-Kurs fliegt in die Höhe oder erreicht ein Allzeittief. Das ist schon mehrere Male passiert und wirkte sich nicht nur auf die größte und wichtigste aller Kryptowährungen aus, sondern auf den gesamten Markt der digitalen Finanzen. Denn letztendlich orientieren sich alle Kryptokurse, auch der unbekanntesten Währungen, am Bitcoin-Kurs.

Solche durch persönliche Meinungen verursachte Kursentwicklungen sind glücklicherweise meistens nur temporär und zeigen dennoch, wie instabil und anfällig das gesamte Krypto-Ökosystem ist. Musk hat sich negativ über die Auswirkungen des energiehungrigen Proof-of-Work Konsensmechanismus geäußert und das Bitcoin-Mining kritisiert, manchmal sind es aber Tweets, die als Scherz gemeint sind.

Genau das war beim Meme-Coin DogeCoin der Fall, wobei diese als purer Scherz gedachte Kryptowährung aufgrund von Tweets mehrmals in die Höhe ganz ohne jeglichen Grund schoss. Leider nagt so eine künstlich induzierte Kursänderung auch an dem Vertrauen in alle digitale Währungen. Dabei verdienen dies die meisten davon gar nicht, da sie ein Teil von seriösen Projekten sind.

Erfolg oder Misserfolg eines Krypto-Projekts

Es gibt jedoch auch zahlreiche, meist neue Kryptowährungen, die ihren ganz eigenen Weg gehen, und nicht so abhängig vom Kryptomarkt und dem Bitcoin-Kurs sind. Meistens wurden diese Token geschaffen, um ein für die Gesellschaft bedeutendes und schwerwiegendes Problem zu lösen oder haben sich zum Ziel gesetzt, einer neuen technologischen Entwicklung weiterzuhelfen. Diesmal sind es nicht die Panik, Nachfrage oder andere Einflüsse, die den Kurs solcher Coins bestimmen, sondern wie sich das entsprechende Projekt selbst entwickelt. Hat es zum Beispiel das Team geschafft, für seine innovative Idee führende Unternehmen zu gewinnen, kann es schnell mit dem Kryptokurs nach oben gehen. Und umgekehrt: Viele Kryptowährungen sind in Vergessenheit geraten, weil das zu unterstützende Projekt nicht weiter entwickelt wurde.

Halbierungen, die inflationären Kursentwicklungen entgegenwirken sollen

Das allzu große Interesse an bestimmten Coins hat jedoch auch seine Schattenseiten, besonders wenn die Menge der emittierten Token nicht limitiert ist. Damit aufgrund anwachsender Popularität und Mengen der Coins der Preis nicht absinkt, sehen einige Krypto-Projekte ein sogenanntes Halving oder auf Deutsch Halbierung der Token vor. Die Hälfte der Coins wird somit alle vier Jahre „verbrannt“ und das wirkt sich auf den Kurs deflationär aus. So wird der Preis stabil gehalten.

Wie Sie sehen, gibt es viele Einflüsse, die eine Preissteigerung oder das Sinken des Kurses einer digitalen Währung bewirken können. Da fragt man sich als potenzieller Anleger oder Händler, wie man den Kryptokurs für sich arbeiten lassen kann. Das hängt natürlich weitgehend von Ihrer Absicht beim Erwerb von Kryptowährungen ab. Hier geben wir Ihnen diesbezüglich ein paar nützliche Hinweise.

Den Kryptokurs richtig einschätzen

Krypto-Broker und Kryptobörsen bieten heutzutage so viele Tools, die Ihnen die Kauf- oder Verkaufsentscheidung erleichtern können. Die Kursentwicklung wird meistens live angezeigt, man kann aber auch auf wöchentlicher, monatlicher oder jährlicher Basis den Kursverlauf beobachten. Die Marktdaten in Form vom Linien-Charts, OHLC-Balken (open-high-low-close) oder Kerzen-Diagrammen liefern unschätzbare Informationen über den Kurs einer Kryptowährung. Dabei können verschiedene Filter eingesetzt werden, um kurzfristige Schwankungen beim Kurs auszugleichen und so einen Einblick in den langfristigen Trend zu bekommen. Wir raten Ihnen deshalb, falls Sie sich für den spekulativen Handel entscheiden, sich mit diesen nützlichen Instrumenten vertraut zu machen.

Zielen Sie hingegen eher auf eine langfristige Investition in Krypto ab, ist es empfehlenswert, die Kursentwicklung der meist gehandelten Coins in Betracht zu ziehen und aus ihnen die sogenannten Stable-Coins herauszufiltern. Das sind die Kryptowährungen, die den starken Schwankungen des Kryptomarkts trotzen und deren Kursverlauf sich langfristig positiv entwickelt. So halten Sie das Risiko eines Verlusts durch Preisabfall auf ein Minimum.

Fazit: Den Kryptokurs immer im Auge behalten und niemals voreilig handeln

Bei Kryptowährungen gilt dasselbe, was man bei allen Währungen beachten muss: Es ist wichtig, immer einen kühlen Kopf zu bewahren, egal wie unvorteilhaft die Kursentwicklung zu sein scheint oder was für Profite ein momentaner Kursanstieg verspricht. Die Wahrheit ist, dass keiner genau den zukünftigen Kurs einer Kryptowährung vorhersagen kann, ganz egal über welche ausgeklügelten Mittel und Tools er verfügt. Voreilige Entscheidungen, die durch Panik oder FOMO (Fear Of Missing Out) hervorgerufen sind, haben keinem Krypto-Trader zum Erfolg verholfen. Für eine profitable Krypto-Investition oder einen erfolgreichen Handel muss man viele Informationen sammeln, den Kurs langfristig beobachten und auch richtig einschätzen können. Mit unseren Beiträgen zu den Kursen der verschiedenen Kryptowährungen wollen wir Ihnen dabei helfen.